Gedenkkirche Plötzensee
Diese Kirche ist sehr außergewöhnlich,
da sie nicht wie eine Kirche aussieht oder wirkt. Sie ist eine
sogenannte Betonkirche, weil sie nur aus Beton besteht. Sie wurde in
den 1970er Jahren errichtet. Und da man damals noch nicht die Mittel
von heute hatte. Hat man erst Holzlatten als Gussform angebracht und
dann den Beton hineingegossen. Als dieser schließlich trocken war,
hat man die Latten wieder entfernt. Die Gedenkkirche wirkt sehr
trist, dreckig und marode. Das sie als Kirche nicht sofort erkennbar
ist, war bewusst. Sie passt sich der restlichen Straßenreihe an. Das
man gemacht, damit keiner Angst hat eine Kirche zu betreten, die
vielleicht nicht den gleichen Glauben vertritt. Und so die Menschen
ohne Scheu die Kirche besuchen können. Die Kirche hat offenes
Verständnis und es steht allen zu sie zu betreten, egal ob Muslime,
Katholik oder Evangelist. Für den Denkmalschutz allerdings ist sie
ein großes Problem.
Das Dach
verändert sich zum Sakralraum hin. Das blaue Dach geht im gewölkten
Himmel unter. Sie ist den Märtyrern gewidmet, auch Blutzeugen
genannt. Diese Märtyrer waren oder sind Menschen, die um des
Bekenntnisses ihres Glaubens willen einen gewaltsamen Tod erdulden.
Deshalb soll besonders der Vorraum, aber auch der Kirchraum an eine
Gefängniszelle erinnern damit man selbst mit diesen Menschen
mitfühlen kann. Das Kreuz im Vorraum ist aus einem der
Schrebergärten nebenan. Dort haben sich früher einmal Christen
versteckt, weil sie in ihren Kirchen nicht nur ihren Glauben mehr
feiern durften, sondern auch von ihrer Kirche mitunter verraten und
verkauft wurden. Im eigentlichen Sakralraum gibt es acht Säulen.
Diese Säulen sollen acht Märtyrer symbolisieren, welche die Kirche
so zu sagen auf ihren Schultern tragen. Die Zahl acht steht nicht nur
für Unendlichkeit, sondern auch für ewiges Leben. Die Gemälde an
der Wand sind von Alfred Hrdlicka, er war Kommunist und sein Motto
war, dass die Christen nicht alles runterspielen sollen und den
Tatsachen ins Auge blicken sollen. Er wollte keine Interpretationen
in seinen Werken.
Bilder folgen morgen
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