Sonntag, 21. Oktober 2012

Melina über die Gedenkkirche Plötzensee


Gedenkkirche Plötzensee
Diese Kirche ist sehr außergewöhnlich, da sie nicht wie eine Kirche aussieht oder wirkt. Sie ist eine sogenannte Betonkirche, weil sie nur aus Beton besteht. Sie wurde in den 1970er Jahren errichtet. Und da man damals noch nicht die Mittel von heute hatte. Hat man erst Holzlatten als Gussform angebracht und dann den Beton hineingegossen. Als dieser schließlich trocken war, hat man die Latten wieder entfernt. Die Gedenkkirche wirkt sehr trist, dreckig und marode. Das sie als Kirche nicht sofort erkennbar ist, war bewusst. Sie passt sich der restlichen Straßenreihe an. Das man gemacht, damit keiner Angst hat eine Kirche zu betreten, die vielleicht nicht den gleichen Glauben vertritt. Und so die Menschen ohne Scheu die Kirche besuchen können. Die Kirche hat offenes Verständnis und es steht allen zu sie zu betreten, egal ob Muslime, Katholik oder Evangelist. Für den Denkmalschutz allerdings ist sie ein großes Problem.
Das Dach verändert sich zum Sakralraum hin. Das blaue Dach geht im gewölkten Himmel unter. Sie ist den Märtyrern gewidmet, auch Blutzeugen genannt. Diese Märtyrer waren oder sind Menschen, die um des Bekenntnisses ihres Glaubens willen einen gewaltsamen Tod erdulden. Deshalb soll besonders der Vorraum, aber auch der Kirchraum an eine Gefängniszelle erinnern damit man selbst mit diesen Menschen mitfühlen kann. Das Kreuz im Vorraum ist aus einem der Schrebergärten nebenan. Dort haben sich früher einmal Christen versteckt, weil sie in ihren Kirchen nicht nur ihren Glauben mehr feiern durften, sondern auch von ihrer Kirche mitunter verraten und verkauft wurden. Im eigentlichen Sakralraum gibt es acht Säulen. Diese Säulen sollen acht Märtyrer symbolisieren, welche die Kirche so zu sagen auf ihren Schultern tragen. Die Zahl acht steht nicht nur für Unendlichkeit, sondern auch für ewiges Leben. Die Gemälde an der Wand sind von Alfred Hrdlicka, er war Kommunist und sein Motto war, dass die Christen nicht alles runterspielen sollen und den Tatsachen ins Auge blicken sollen. Er wollte keine Interpretationen in seinen Werken.


Bilder folgen morgen

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