Donnerstag, 25. Oktober 2012

Ein Nachschlag zu unserem 1. Projekttag in der Nikolai-Kirche in Spandau von Melina Pahl

St. Nikolai-Kirche
Sie ist eine der ältesten Kirchen in Berlin und die Reformationskirche Mark Brandenburgs. Ihren Namen verdankt sie dem Heiligen Nikolaus von Myra, welcher im 4. Jahrhundert lebte. Die Spandauer Bürger haben sie aus Ehre zu Gott errichtet und wie andere Kirchen ist sie nicht nur ein Symbol des Glaubens, sondern auch der Stille. Diese Kirche ist eine gotische dreischiffige Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert mit polygonalem Umgangschor und monumentalem Westturm. Es gibt jeweils einen Kappellenanbau südlich und nördlich vom Choransatz. Sie besteht aus Backstein, einem Steinersatz, der auf einer Grundmauer aus Granitblöcken gebaut wurde und besitzt ein Kreuzrippen- sowie einem Sterngewölbe als Höhepunkt. Bei der vollständigen Innen- und Außenrestaurierung von 1979 bis 1996 wurde die barocke Turmansicht wiederhergestellt und ein Holzkonzept eingebaut. Dieses Holzkonzept ist einzig und allein dafür da, dass man vernünftig auf den Turm gelangen kann. Denn würde man dieses Holzkonzept wieder entfernen, würde die Kirche nicht in sich zusammen fallen, sondern ohne Bedenken weiter stehen. Auch hier ist der Altar, wenn man es geografisch betrachtet nach Osten ausgerichtet, aber eigentlich bzw. wichtiger ist, dass er immer nach Jerusalem ausgerichtet ist, wo so zu sagen alles begann. Die Nikolaikirche steht auf dem Reformationsplatz, dieser besteht aus grauem Bernburger Pflaster. Und vor dem Eingang der Kirche steht eine Skulptur von Kurfürst Joachim der 2., weil dieser dort 1539 zum evangelischen Bekenntnis übertrat. Die in der Außenwand steckende Kanonenkugel stammt original noch aus der Zeit der Napoleonischen Eroberungszüge und zeugt bis heute davon. Interessant ist auch noch das einige Meter weiter es ein Gebäude gibt, wo man in den 1970er Jahren Überreste von Menschen und alten Gebäuden fand. Dies lässt darauf schließen, dass damals die Kirche der höchste Punkt in der Stadt bzw. in dem Dorf war. Das heißt, dass die Stadt so zu sagen erst mit der Zeit immer höher aufgeschichtet wurde. Früher durften nur Getaufte in die eigentliche Kirche, die Nichtgetauften durften nur bis zum Vorraum. Dort stand ein riesiges Taufbecken. Und wer in die Kirche wollte, wurde getauft und von Gottes Hand gesegnet. Im Krieg war sie der Zufluchtsort aller Bedürftigen und gab Schutz vor Angreifern. Allerdings brannte zum Beispiel am 6. Oktober 1944 durch einen Bombenangriff der gesamte Turm aus. Dies wurde wie erwähnt in der Zeit von 1979 bis 1996 behoben.
Im Inneren der Kirche gibt es viele besondere Gemälde,… zu besichtigen:
„Das Taufbecken ist das älteste Kunstwerk der Kirche. Es trägt das Datum 8.9.1398. Auf einem ringförmigen Fuß stehen die vier Evangelisten, die das Becken tragen. Das Taufbecken ist so groß, dass früher die Täuflinge ganz ins Wasser getaucht werden konnten. 1701 schaffte der preußische König Friedrich der 1. diese Art der Taufe ab. Die heutige mit Engelsfiguren versehene Bronzeeinlage stammt aus der Schinkelzeit 1839. Künstlerischer Höhepunkt des Innenraumes ist der 1582 von Graf Rochus zu Lynar gestiftete Altar. Er steht in der Mittelachse der Kirche und erhebt sich über 8 Meter hoch. Er ist aus Stein, seine Bildwerke sind in Stuck ausgeführt und von Hieronymus Rosenbaum bemalt worden. In der Mittelachse des Renaissance-Altars ist Christus dreimal dargestellt: im Abendmahl, als Weltenrichter und als Gekreuzigter. Die Seitenfelder zeigen Bildnisse der Stifterfamilie Lynar. Links Graf Rochus mit seinen Söhnen, rechts Gräfin Anna mit den Töchtern. Die Kanzel ist ein Meisterwerk des preußischen Barock. Sie ist um 1700 aus Holz geschnitzt worden. Den Fuß bilden Bärentatzen, an der Brüstung frei preußische Adler. Ursprünglich stand die Kanzel in der Schlosskapelle des Potsdamer Stadtschlosses. Die Kreuzigungsgruppe aus der Zeit um 1500 befindet sich in der Nische über dem wappengeschmückten Türgittereingang zur Ribbeckschen Kapelle. Unter deren Fußboden befindet sich die Gruft der Familie von Ribbeck. Wer den Chorumgang entlang geht, sieht dort eine erhebliche Anzahl alter Grabsteine, Epitaphien (zum Gedächtnis Verstorbener gewidmete Tafeln) und Wappen. Sie erinnern alle an wichtige Persönlichkeiten der Stadt und Festung Spandau. An der Außenwand des Chorumgangs befindet sich noch eine Sakrament Nische aus vorreformatorischer Zeit. Unmittelbar gegenüber können Sie in die offene Familiengruft der Lynars schauen. Rochus Guerini Graf zu Lynar wurde 1525 in der Toskana geboren, floh wegen einer Blutfehde 1542 nach Frankreich und wurde 1560 Calvinist. 1578 holte in Kurfürst Johann Georg in die Mark Brandenburg und übertrag ihm die Leitung der Arbeiten an der Zitadelle Spandau. 1596 starb Lynar in Spandau. Er wurde mit seiner Familie unter dem von ihm gestifteten Altar beigesetzt. In den Seitenschiffen und unter der Orgelempore zeigen Gemälde einige ehemalige Pfarrer von St. Nikolai. In der ehemaligen Südkapelle befindet sich heute die Sakristei. Die große Orgel wurde 1996 feierlich in Gebrauch genommen. Sie stammt aus der Werkstatt Eule in Bautzen/Sachsen, und besitzt 51 Register mit insgesamt 3638 Pfeifen auf drei Manual-Werken und einem Pedalwerk. St. Nikolai zählt zu den kirchenmusikalischen Schwerpunktgemeinden in Berlin mit einem äußerst Qualität vollem Konzertangebot. (…)“ Flyer aus der St. Nikolai-Kirche An den Säulen hängen in Richtung Eingang überall solche Gestelle mit Zahlen. Diese Zahlen sind die Orientierung für die Gläubigen beim Singen. Links die Zahlen sind Seitenzahlen und manchmal sind auch noch rechts welche, das heißt welche Strophen zu singen sind. Um die Kirche herum sind Häuser gebaut. Die meisten sind relativ neu, aber manchmal findet man auch noch altes Holzfachwerk. Unmittelbar hinter der Kirche gibt es einen großen Eingang zur Sankt Nikolai-Gemeinde.

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