Montag, 22. Oktober 2012


Fünf Tage mit denkmal-aktiv
In der letzten Woche vor den Ferien, war ich mit meinem Kunstkurs der Hans-Carossa-Oberschule unterwegs in und um Berlin. Ermöglicht wurde uns das alles vom Projekt denkmal-aktiv. Am ersten Tag haben wir die St. Nikolaikirche in der Spandauer Altstadt besucht. Die Kirche ist eine der ältesten in Berlin und die Reformationskirche Mark Brandenburgs. Ihren Namen verdankt sie dem Heiligen Nikolaus von Myra, welcher im 4. Jahrhundert lebte. Die Spandauer Bürger haben sie aus Ehre zu Gott errichtet und wie andere Kirchen ist sie nicht nur ein Symbol des Glaubens, sondern auch der Stille. Besonders an ihr ist nicht nur die in der Außenwand steckende Kanonenkugel, welche original noch aus der Zeit der Napoleonischen Eroberungszüge stammt und bis heute von Napoleons unbestrittenem Wille nach Macht zeugt, sondern auch die Tatsache, dass sie ohne Bedenken auch ohne Gerüste oder das Holzkonzept im Inneren stehen könnte. Die Skulptur vor dem Eingang stellt Kurfürst Joachim den 2. dar, weil dieser dort 1539 zum evangelischen Bekenntnis übertrat. Am zweiten Tag besichtigten wir den Berliner Dom. Diese Kirche wurde 1905 eingeweiht und ist somit erst 107 Jahre alt. Kaiser Wilhelm der 2. ließ sie zu Ehren seiner Frau zur Silberhochzeit erbauen. Das Dach besteht aus Kupfer und war ursprünglich auch gold-rot, aber durch bestimmte Wetterverhältnisse oxidierte es über die Jahre und wurde dadurch mit der Zeit türkisfarben. Der Dom besteht hauptsächlich aus schlesischem Sandstein, das erkennt man an den schwarz-angelaufenen Steinen. Der Baustil nennt sich Historismus und lässt das Gebäude älter wirken als es ist. Der Höhepunkt der Kuppel ist ein Mosaik einer Taube die im übertragenen Sinne, das Herz des Doms darstellt. Interessant ist auch, dass der Architekt den Dom erhöht bauen ließ, um dem Himmel und somit Gott ein bisschen näher zu sein. Am dritten Tag stand die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf dem Plan. Diese Kirche besteht aus einer massiven Stahlkonstruktion mit aufgehängten Betonquadraten. Diese Quadrate sind mit bunten Glasscherben verziert, innen sind sie tief Blau. Sie ist achteckig und doppelschalig mit Hohlraum konstruiert. Die Wände der Kirche sind so massiv, das man keine Geräusche von außen wahrnimmt und so ganz in Ruhe zu Gott finden kann. Sie ist den Märtyrern, auch Blutzeugen genannt, gewidmet und eine der jüngsten Kirchen Berlins. Am vierten und längsten Tag, fuhren wir in den Rüdersdorfer Museumspark bei Berlin, das größte Denkmal der Kalkindustrie. Dort wird seit zirka 1254 Kalkstein abgebaut. Dieser wird dann hauptsächlich zu Zement weiterverarbeitet. Die 18 Türme der Schachtofenbatterie waren mehrere Jahrzehnte in Benutzung, mittlerweile aber nicht mehr. Erwähnenswert ist besonders der Rumfordofen mit der bedeutsamen baulichen Veränderung vom periodischen zum kontinuierlichen Prozess, welcher die Verarbeitungszeit um einiges verkürzte. Und am letzten der fünf Tage waren wir in der Gedenkkirche Plötzensee. Das Besondere an dieser Kirche ist das sie sich der Straßenreihe anpasst und nicht sofort als Kirche erkannt wird. Sie ist eine sogenannte Betonkirche, da dies der Hauptbestandteil ist. Sie wurde in den 1970er Jahren errichtet. Und da man damals noch nicht die Mittel von heute hatte, hat man erst Holzlatten als Gussform angebracht und dann den Beton hineingegossen. Als dieser schließlich trocken war, hat man die Latten wieder entfernt. Sie wirkt zwar etwas trist, dreckig und marode von außen, aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Man hat sie bewusst so gestaltet, damit sich niemand abgeschreckt fühlt, sie zu besuchen. Sie steht allen offen, egal welchem Glauben man angehört. Sie ist ebenfalls den Märtyrern gewidmet, auch Blutzeugen genannt. Diese Märtyrer waren oder sind Menschen, die um des Bekenntnisses ihres Glaubens willen einen gewaltsamen Tod erdulden oder erduldeten. Deshalb soll besonders der Vorraum, aber auch der Kirchraum an eine Gefängniszelle erinnern, damit man selbst mit diesen Menschen mitfühlen kann. Im eigentlichen Sakralraum gibt es acht Säulen. Diese Säulen sollen acht Märtyrer symbolisieren, welche die Kirche so zu sagen auf ihren Schultern tragen. Die Zahl acht steht nicht nur für Unendlichkeit, sondern auch für ewiges Leben.
Melina Pahl
Vielen Dank für deine vielen tollen Beiträge, Melina!
Von den vielen Bildern konnte ich einfach nicht alle hochladen,- aber diese hier reichen, um einen Eindruck von unserer Projektwoche zu bekommen.

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