Heute besuchten wir die Kaiser Wilhelm Gedächtnis-Kirche. Diese Kirche war ebenfalls im historistischen Stil erbaut worden, hatte jedoch die mittelalterliche Romanik zu Vorbild.
Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche durch Bombenangriffe fast vollständig zerstört. Die Kirche wurde wegen Einsturzgefahr abgerissen, nur der Turm war in den 50er Jahren noch stehen geblieben.
Man plante eine neue Kirche für diesen Platz und hatte vor, dass auch der Turm dem Neubau Platz machen sollte.
Als der Entwurf des Architekten Egon Eiermann ausgewählt und schließlich durchgeführt werden sollte, sorgte die "Berliner Morgenpost" mit einem Aufruf dafür, dass sich die Berliner für den Erhalt des alten Turmes einsetzten, damit er als Mahnmal des Krieges stehen bleiben konnte.
Egon Eiermann musste seinen Entwurf so ändern, dass der alte Turm in die Neugestaltung integriert werden konnte.
Die neue Kirche ist ein achteckig. Die Wände bestehen ausschließlich aus Betonrasterscheiben.
Im Innenraum des Kirchenraums herrscht ein dunkles Blau, dass durch die farbigen Glassteine noch mehr gesteigert wird. Das Blau vermittelt eine tiefe, beruhigende Stille.
Auch die Akustik des Raumes ist so gestaltet, dass alle Gespräche oder Geräusche verschluckt werden und die Ruhe durch nichts gestört werden kann. Der Raum ist ein Raum der Stille, des Sich-Besinnens und des Ausruhens geworden.
Trotzdem wagte sich unser Chor einige Lieder klingen lassen, die die Besucher der Kirche offenbar sehr genossen haben.
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Die Rasterquadrate sind hauptsächlich mit
blauen Glassteinen gefüllt, die das Innere
Kirche in ein tiefes, ruhiges Blau tauchen. |
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Ein Bauelement von außen. Ohne das von
außen durchscheinende Licht wirkt der Beton
spröde und abstoßend. |
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Der Beton ist nicht verputzt. |
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Weil der Kirchenraum mit doppelten Wänden versehen ist,
herrscht im Innenraum absolute Stille. Der Lärm des Verkehrs
und der vielen Berlintouristen ist hier nicht zu hören. |